Wir sind wieder im Harz. Im beschaulichen Örtchen Buntenbock. Und wer da keinen Bock aufs Fotografieren bekommt ist selber schuld. Der erklärte Fotospot für heute ist die kleine rote Holzhütte, die als Herzhausen’s Bootshaus am Ziegenberger Teich verortet ist. Hier wollen wir den Sonnenaufgang fotografieren.
Wenn du meinem Blog schon länger folgst, wird dir das Bootshaus aus dem Beitrag Skandinavien im Harz: Die schönsten Fotospots im Winter bekannt vorkommen. Doch vor allem im Herbst ist dieser Ort absolut magisch, weil dann die Sonne perfekt über dem Teich steht. Anders als im Frühling, wo ich vor einem halben Jahr bereits mein Glück versucht habe, aber zur falschen Zeit am richtigen Ort war :-p
Anreise zum Ziegenberger Teich
Aus Richtung Clausthal-Zellerfeld ist es nur ein Katzensprung auf der B241, bis die Abbiegung nach »Buntenbock« auftaucht. Das ist der Ausgangspunkt für die Wanderung zum Bootshaus am Ziegenberger Teich.
Nach gut einem Kilometer erreicht man den kostenlosen Parkplatz im Ortskern in Buntenbock. Kreisförmig bietet er Platz für ca. 10-15 PKWs. Das ist wenig, reicht zum Sonnenaufgang aber locker aus.
Wanderung zum Bootshaus am Ziegenberger Teich
Vom Parkplatz sind es nur 800m Fußmarsch bis zum Ziegenberger Teich. Folge einfach der Straße »Am Brink« und laufe dann immer geradeaus, entlang des Buntenbocker Bergwiesenwegs.
Durch die zahlreichen Seen und Flüsse kannst du hier am Morgen häufig mit Nebel rechnen.
Nach wenigen Minuten, es waren genau 7, erreicht man das Ufer. Im Ziegenberger Badeteich baden übrigens keine Ziegen. Meine Frau schläft noch. Es ist 06:28 Uhr und den Witz nimmt sie mir hoffentlich nicht übel.
Und falls du dich fragst, warum ich alleine loslaufe und dennoch in der Wir-Form spreche: Oh je! Da sind sie. Die Gleichgesinnten, die man am liebsten gar nicht treffen möchte. Andere Fotografen. Genau an dem Fotospot, den man ungestört für sich alleine haben möchte.
Zahlreich sind sie erschienen. Damit hätte ich nicht gerechnet. Doch es ist Feiertag. Daran habe ich mal wieder nicht gedacht :-p
Trotzig greife ich zum Handy, filme die Szenerie und rege mich per Instagram-Story darüber auf, von so vielen Fotografen umzingelt zu sein.
Die Nebligkeit der Umgebung
Notgedrungen reihe ich mich in die Riege der Stative ein. Zunächst vergeht mir die Lust am Hauptmotiv. Viel interessanter finde ich den Nebel, der auf den gegenüberliegenden Feldern wie Watte liegt.
Da es am stimmungsvollen Licht mangelt, stelle ich die Kamera in den Schwarz-Weiß-Modus. Nur um abzuschätzen, ob es nicht sogar ganz ohne Farbe geht.
Kann man machen. Doch dann treffen warme Sonnenstrahlen auf meinen Nacken. Der Blick aus der Vogelperspektive kündigt den nahenden Sonnenaufgang an.
Ein wenig gelangweilt laufe ich zurück zu meinem Stativ, in der Annahme, mit ein paar unbedeutenden Schnappschüssen nach Hause zu fahren.
Sonnenaufgang über dem Bootshaus am Ziegenberger Teich
Laut Photopills-App ist genau jetzt!? Sonnenaufgang. Hmm. Ein paar Lichtstrahlen sind zu sehen. Nebel liegt über dem Teich. Das Bootshaus ist ein schönes Motiv. Haut mich aber nicht vom Hocker.
Während der erste Fotograf bereits seine Sachen packt und den Spot verlässt, bin ich bereit selbiges zu tun. Der Sonnenaufgang liegt bereits 30min hinter uns. Die Hoffnung schwindet, dass heute noch etwas magisches passiert.
Doch ich beschließe noch fünf Minuten zu warten. Und dann passiert es! Die Sonne schiebt sich über den Dunst. Plötzlich feuert sie mit voller Kraft in die Linse.
Hui! Das ist spektakulär. Zeit den Rucksack wieder abzusetzen. Meinen Standpunkt verschiebe ich 20 Meter nach rechts, um die rote Hütte – das Bootshaus – mit ins Bild zu bekommen.
Und so komme ich doch noch zu meinem Zielfoto. Es sichert sich einen festen Platz in meiner Galerie Best-of-Harz 🙂
Fazit
Manchmal lohnt es sich länger an einem Spot zu verweilen; auch wenn scheinbar alle Messen gesungen sind. Das Bootshaus am Ziegenberger Teich ist ein Spot, der immer wieder für Überraschungen gut ist. Egal zu welcher Jahreszeit.
Apropos Überraschungen: Entschuldigen möchte ich mich hiermit bei den anderen Fotografen, die mit mir am Ufer standen. Sie haben mich anschließend über die Instagram-Story gefunden und angeschrieben. Martin und Alexander, eines Tages treffen wir uns im Harz bestimmt wieder. Gern fotografiere ich dann mit euch gemeinsam. Sorry!
2 Kommentare
Hey Thomas oder sollte ich lieber Kaninchen (Leidens) genosse sagen :-),
erst mal Hut ab zu den schönen Nebelfotos aus dem Harz. Da hast du wie so oft mehrmals zur richtigen Zeit auf den Auslöser gedrückt. Danke für diesen coolen Beitrag. Gerade letztens war ich noch ganz in der nähe von Clausthal-Zellerfeld, jedoch mit Schlitten und Familie im Gepäck 🙂 Für Fotowalks war leider keine Zeit da es nur ein Kurztrip mit dem WOMO übers WE zum Goslarer Weihnachtsmarkt war.
Danke für deine zahlreichen tollen Beiträge in diesen Jahr. Mach unbedingt weiter so, denn damit versüßt Du uns Lesern oft den Abend und gibst einem auch den virtuellen Ansporn wieder mal Fotografieren zu gehen aber auch selber endlich mal einen der Zahlreichen Beiträge in der Pipeline fertig zu stellen und Online zu setzen.
Zweiteres ist gerade vor einigen Minuten geschehen. Fotografieren gehe ich morgen, leider aber nicht in den schönen Harz. Aber mal sehen was Hamburg morgen für mich zu bieten hat.
Ich wünsche Dir einen ruhigen Jahreswechsel und alles gute für 2023.
Andreas, schön von dir als Stammleser zu hören!
Rund um Clausthal-Zellerfeld gäbe es noch eine Menge zu erzählen. Wir haben dort die Herbstferien verbracht, in einer zauberhaften Holzhütte direkt am See. Den Beitrag schiebe ich bei Gelegenheit noch nach, so als ultimativen Tipp für den Urlaub mit der Familie, wo der Papi sich hemmungslos zum Fotografieren rausschleichen kann / muss / es stets getan hat.
Hamburg ist natürlich auch cool, da wünsche ich dir viel Spaß. An Motiven mangelt es dort ja nicht 🙂
In diesem Sinne, ich setze mich gleich mal an den nächsten Beitrag und sende freundliche Nagetier-Grüße, an Dich und die Drei-auf-Reisen
Thomas