Du möchtest eine eigene Webseite betreiben, weißt aber nicht wie das geht? In diesem Beitrag erkläre ich es dir: einfach und verständlich. Ich bin Informatiker und heute spreche ich Deutsch.
Zum warm werden: Wie tickt ein Informatiker?
Schalte dich einfach via Putty auf unseren Dev-Server. Im root-Verzeichnis liegt das aktuelle CMS-Backup. Schieb das bitte per SFTP auf unseren Webserver und spiel gleich noch die aktuellen Apache-Updates ein. MySQL müsste schon laufen. Ach ja, und erhöhe bitte das PHP-Limit auf 256, sonst bekommen wir wieder Exceptions, weil der Speicher durch die vielen Plugins überläuft. Die Top-Level-Domain haben wir schon 2016 registriert. Schau mal bei Denic nach, wer da überhaupt eingetragen ist.
So etwa sprechen Informatiker, wenn es um das Betreiben einer Webseite geht. Dem gegenüber steht ein normaler Mensch: nennen wir ihn Bernd.
Bernd ist Fotograf und träumt schon lange von seiner eigenen Webseite. Ihm fehlt aber das nötige Hintergrundwissen: Weil er meinen Blogbeitrag noch nicht gelesen hat 🙂
Ich will eine eigene Webseite: Was brauche ich dafür?
Schritt 1: Du brauchst einen Webspace
Keine Angst, es geht nicht um eine Weltraummission. Als Webspace bezeichnet man den »Ort«, an dem deine Webseite gespeichert wird. Es ist also die »Festplatte«, die deine Inhalte für Jedermann im Internet bereitstellt.
Machen wir es anschaulich:
Stell dir vor du willst ein Haus bauen. Zuerst brauchst du ein Grundstück: das ist dein Webspace. Ein Webspace hat eine Reihe von Eigenschaften, z.B. eine Größe. Beim Haus sind es Quadratmeter, beim Webspace Mega- oder Gigabyte. Die Größe bestimmt, wie viele Daten; also Bilder, Videos und Texte du später speichern kannst.
Schritt 2: Du brauchst eine Domain
Damit deine Besucher dich finden, braucht dein Haus (dein Webspace) eine Adresse. Informatiker sprechen hier von der IP-Adresse. Davon hast du sicher schon gehört. Eine öffentliche IP-Adresse ist weltweit einmalig und vergleichbar mit einer Telefonnummer, die sich aber kein Mensch merken kann. Darum gibt es (ähnlich wie beim Telefonbuch) ein Adressbuch mit Namen zu den IP-Adressen: das Domain Name System (DNS). Also dass, was du in die Adresszeile vom Browser eintippst. Zum Beispiel deine Lieblingsseite: www.blogografie.de 🙂
Um die Namen zu strukturieren, wurden Domains erfunden. Das sind die Endungen hinter den Namen einer Webseite (.de, .com). Wenn du eine deutschsprachige Webseite betreiben möchtest, empfehle ich dir eine .de-Domain zu wählen, das ist seriös und wirkt professionell. Internationale, meist kommerzielle Seiten verwenden häufig .com-Domains. Alternativen sind auch .net oder .org: Mein subjektives Empfinden sagt mir aber immer, dass diese Endungen vor allem dann verwendet werden, wenn die .de-Domain leider schon vergeben war :-).
Schritt 3: Du brauchst ein paar Server-Anwendungen
Damit deine Webseite im Internet bereitgestellt werden kann, müssen auf deinem Grundstück (deinem Webspace) ein paar Gebäude (Server-Anwendungen) errichtet werden.
Webserver
Zuerst brauchst Du ein Haus: das ist dein Webserver. Wenn dort jemand klingelt, kannst du ihm die Tür aufmachen, ihm schöne Geschichten erzählen und deine besten Bilder präsentieren. Der Webserver stellt also das bereit, was der Nutzer am Ende auf dem Bildschirm sieht. Ein Webserver wird üblicherweise gemietet, aber dazu kommen wir später.
Datenbank
Da du sehr viele Bilder hast und du noch analog fotografierst (ich weiß, machst du nicht, aber so ist meine Story anschaulicher, lass mir bitte den Spaß […])
Also: Weil du noch analog fotografierst, hast du kistenweise Fotos. Die lagerst du in deiner Garage (deiner Datenbank). Und weil du ein ordnungsliebender Mensch bist, hast du alles schön beschriftet und findest sofort das Foto aus Teneriffa, wo du dich im Supermarkt mit dem Schokoladeneis bekleckert hast. Die Datenbank kann sowas auch, denn sie strukturiert später alle Inhalte auf deiner Webseite bzw. deinem Blog.
Meist gehört zu einer Domain auch eine oder mehrere E-Mail-Adressen. Das schöne ist: sie werden an deine Domain gekoppelt. Heißt deine Webseite also www.deinblog.de, kannst du E-Mail-Adressen wie info@deinblog.de nutzen, was deutlich professioneller wirkt als guerteltier-fan2113@gmail.com.
Woher bekomme ich das alles?
Ich will doch nur eine einfache Webseite betreiben und nicht haufenweise Server anschaffen.
Möglicherweise fragst du dich jetzt, warum das alles so kompliziert klingt? Die Lösung ist einfach: Such dir einen Webhoster! Was bitte? Sorry, ich wollte es ja verständlich schreiben:
Bleiben wir beim Haus. Du möchtest nichts bauen, sondern in ein fertiges Haus einziehen, ohne dich um das Verlegen von Abwasserleitungen zu kümmern? Dann brauchst Du einen Immobilienmakler, den nennt man hier Webhoster (Provider). Es gibt gute und schlechte, genau wie beim Immobilienmakler. Die einen sind günstig, vermitteln aber nur Schrott, die anderen sind teuer, und leider auch nicht viel besser. In der Mitte trifft man oft seriöse und kompetente Partner.
Welchen Anbieter kann ich empfehlen?
Ich habe viele verschiedene ausprobiert. Vor drei Jahren habe ich den für mich perfekten Webhoster gefunden: Alfahosting (Affiliate-Link). Die Webhosting-Pakete sind leistungsstark, die Preise niedrig und der Service eine absolute Wucht. Ich kann 24/7 Anfragen an den Support stellen und bekomme immer eine kompetente Antwort. Großartig!
Was kostet der Spaß?
Beim Thema Geld zucken die meisten kurz zusammen. Gibt es keinen kostenlosen Einstieg? Kann man nicht erstmal was Einfaches nehmen?
Die Antwort ist: Vergiss es!
Ja, natürlich kann man eine kostenlose Webseite einrichten. Sicher hast du schon nach »Webseite kostenlos« gegoogelt 🙂 Du bist dann aber eingeschränkt in der Wahl deiner Domain, beim Speicher, der Geschwindigkeit, dem Design und den Anwendungen (z.B. WordPress).
Ich empfehle dir ganz klar ein paar Euro in die Hand zu nehmen. Ich investiere monatlich 3,99 EUR für meinen Blog und habe den kleinsten Tarif bei Alfahosting gebucht, der absolut ausreichend ist (Multi-L-Tarif).
Wie erstellt man bei Alfahosting eine eigene Webseite?
Bei Alfahosting lassen sich WordPress, Joomla und andere Content-Management-Systeme mit einem Klick installieren. Das ist sehr praktisch und geht vollkommen automatisiert. Du musst dich um nichts kümmern, sondern am Ende nur noch deine Texte und Bilder einpflegen. Ich schreibe meine Beiträge wie in Microsoft Word. Einfacher geht es wirklich nicht. Dazu kann ich gern einen separaten Beitrag schreiben, falls dich das interessiert.
Fazit
Den Schritt zur eigenen Webseite kann ich dir sehr empfehlen. Damit bist du unabhängig von einer Social-Media-Plattform und kannst dich (als Fotograf) professionell im Internet präsentieren. Und du wirst auf Google gefunden! Das ist ein nicht zu unterschätzender Vorteil. Nahezu alle meine gewerblichen Anfragen und Aufträge kamen über die Google-Suche zustande.
Darüber hinaus eignet sich eine Webseite gut für Marketingmaßnahmen. Du kannst die Adresse deiner Webseite auf deinen Visitenkarten, Flyern, T-Shirts & Co drucken lassen. Die eigene Webseite eignet sich auch als Copyright-Verweis in den Metadaten deiner Fotos oder als Wasserzeichen, wenn man darauf steht.
Eine eigene Webseite zu erstellen ist wirklich kein Hexenwerk. Wenn du einen vernünftigen Webhoster gefunden hast, musst du dich wenig mit technischen Details rumärgern. Zögere nicht. Starte jetzt deine eigene Webseite!
Wenn du weitere Unterstützung benötigst oder ich für dich die Einrichtung übernehmen soll, schreib mir einfach eine Nachricht.
7 Kommentare
[…] Allerdings gibt es da noch einige Bausteine, die bei einer Website nicht fehlen dürfen. Diese solltest du noch zusätzlich aufsetzten und einrichten. Theoretisch könntest du auch jeden einzelnen dieser Bausteine von unterschiedlichen Firmen beziehen. Wir möchten nur ganz grob auf die Bausteine eingehen – weitere Details findest du hier. […]
Lieber Thomas,
mir schwirrt der Kopf. Das Beispiel ist gut gewählt und passt für mich sogar gar nicht mal schlecht, Gerade suchte ich danach, was ich alles benötige und in welcher Reihenfolge ich es beschaffen muss. Z.B. möchte ich gerne ein Logo haben und auf der Website natürlich nutzen. Ich bin gerade auf 1&1 Iosos ausgerichtet, da ich von einigen Seiten (nicht „Webseiten“ 🙂 ) gutes gehört habe. Nun kommst Du mit, was, Alfahosting daher…? Yup, vielen Dank, jetzt bin ich (wieder neu) verwirrt. Was bietet Alfahosting ggü. Iosos? Günstiger? Einfacher?
Hallo Axel,
witzigerweise habe ich genau heute bei IONOS einen Server bestellt, um genau das herauszufinden. Allerdings für meinen Hauptjob / unser Unternehmen mit 180 Mitarbeitern.
Bisher stand ich mit 1&1 im privaten Umfeld eher auf Kriegsfuß. Im Business-Umfeld wurde es mir aber empfohlen. Deswegen der erneute Versuch.
Aber für deinen Entscheidungsprozess ist das sicher wenig förderlich, bzw. noch kann ich dir keine fundierte Aussage dazu treffen.
Was ich aber zu 100% sagen kann: Meine Webseite läuft nach wie vor bei Alfahosting und wird es auch bleiben.
Erst vor wenigen Wochen habe ich zwei gute Freunde dorthin „vermittelt“, die ebenfalls ihren eigenen Blog betreiben. Beide sind super Happy damit. Preis-Leistung stimmen. Und der Support ist einfach großartig. Ich hatte z.B. eine Frage zur WordPress-Einrichtung, bzw. der URL-Weiterleitung. Die Anfrage wurde mir sofort und 100% passend beantwortet:
Für mich stimmt das Gesamtpaket. Deshalb volle Empfehlung.
Falls du Input zum Thema „eigenes Logo“ brauchst, kann ich dir meinen zugehörigen Blogbeitrag empfehlen:
Logo-Design für Fotografen: So findest du dein Erkennungszeichen
Viel Erfolg!
Gruß
Thomas
Dieser Beitrag zeigt gut, was man alles für eine eigene Webseite braucht. Es stimmt, dass man zunächst eine Domain braucht, damit man überhaupt gefunden werden kann im Netz. Ich recherchier zu dem Thema, da ich bald auch für mein Nagelstudio eine neue Webseite designen lassen möchte.
Hallo Sandra,
viel Erfolg bei deiner eigenen Webseite!
Falls du noch Fragen hast oder Unterstützung benötigst, kannst du dich gern bei mir melden.
Gruß
Thomas
Hallo Thomas,
danke für die Einführung ins Thema. Ich hatte bereits vor einem Jahr mal einen ersten Versuch gestartet mit Strato und Carrd. Irgendwie irritierend, weil beide einen „Baukasten“ (=eine Art CMS?) anbieten und als Host auftreten. Jetzt überlege ich, auf eine All in One Lösung umzuziehen. Mein Thema ist auch die Fotografie und ich frage mich, welches CMS am besten zu mir passt. Ich will wenig Text und dafür nur einen dezent animirten Showreel und Kontakt-Infos anbieten. Also wie eine Visitenkarte. Hast du da einen Tipp?
PS: Tolle Bilder aus dem Harz übrigens (wir waren dieses Jahr auch dort) und den Content von Stefan Wiesner kenne ich auch. So klein ist das WWW 🙂
Beste Grüße aus Aachen – JJ
Hallo Janosch,
für eine reine Visitenkarte als eigene Webseite sind solche Baukastensysteme gar nicht so schlecht. Ich nutze seit Jahren WordPress und bin damit sehr zufrieden.
Wenn man den Werbeeinblendungen vieler YouTube-Fotografen folgt, nutzen dort viele Squarespace als Basis für Ihre Webseite. Sicher auch einen Versuch wert.
Viel Erfolg 🙂
Gruß
Thomas