Die Erstausgabe des Pixelpeeper-Magazins ist da! »Fotografie und anderes Gedöns«, frisch aus der kreativen Schmiede von Maik Herfurth und Oliver Hummell. Ein Magazin für alle, die Freude an außergewöhnlichen Landschaftsfotos und spannenden Hintergrundgeschichten haben. In diesem Review stelle ich euch das neue Magazin vor – und wage den Vergleich zu einem alten Bekannten.
Wer mir schon länger folgt, weiß: 2017 durfte ich ein ähnliches Projekt begleiten. Gemeinsam mit Stephan Wiesner habe ich das ZIELFOTO-Magazin ins Leben gerufen und war bei den ersten drei Ausgaben als Fotograf und Lektor dabei.
Nun zur Frage, die förmlich in der Luft liegt: Ist das Pixelpeeper-Magazin eine echte Konkurrenz zum ZIELFOTO-Magazin? Finden wir es heraus!
Wo bekommt man das Magazin?
Eine erste Gemeinsamkeit ist der Vertrieb. Genau wie ZIELFOTO setzt Pixelpeeper auf Eigenregie – ganz ohne Verlag. Verkauft wird es im Shop von Maik und Oli für 19,90 €. Das ist 25 % günstiger als das ZIELFOTO-Magazin, obwohl die Auflage kleiner ist. Sehr fair! Olifair, sozusagen 😉
Und weil ich nicht warten konnte – ich hatte sprichwörtlich »Hummell’n im Hintern« – habe ich das Magazin direkt im Vorverkauf bestellt. Ich wollte unbedingt der Erste sein, der es in den Händen hält, um diesen Review zu schreiben.
Erster Eindruck vom Pixelpeeper-Magazin
Am 3. Dezember 2024 ist das Magazin bei mir angekommen. Mit einem kräftigen Zurren habe ich den Umschlag geöffnet, gefolgt von einem heftigen Schnüffler am frisch gedruckten Papier. Haptik und Optik überzeugen auf ganzer Linie! Das Magazin fühlt sich an wie ein Buch und bringt stolze 694 Gramm auf die Waage.
Anders als die dünnen Heftchen im Zeitschriftenladen bekommt man beim Pixelpeeper-Magazin dickes 170 g/m²-Papier serviert. Es ist sogar doppelt so dick wie Erstausgabe vom ZIELFOTO-Magazin.
Layout und kleine Details
Das Layout? Minimalistisch und elegant – erinnert stark an ZIELFOTO 😉 Aber hey, gute Ideen darf man übernehmen! Besonders gefallen haben mir die QR-Codes zu fast jedem Beitrag. Sie führen direkt zu passenden YouTube-Videos und ergänzen das Leseerlebnis um audiovisuelle Highlights. Solche Details machen den Unterschied, wie das doppelte „l“ im Nachnamen von Oli.
Ein weiteres Schmankerl: Zu jedem Bild gibt’s EXIF-Daten. Anders als beim ZIELFOTO verzichtet Pixelpeeper dabei auf die Angabe von Kamera- und Objektivmodellen. Das reduziert die Materialschlacht und schafft Raum für das Wesentliche: den Inhalt.
Worum geht‘s im Pixelpeeper-Magazin?
Das Cover setzt den Ton: Eine beeindruckende Szene von den Färöern, die mich sofort an meine eigene Reise dorthin erinnert. Im Gegensatz zu ZIELFOTO ist Pixelpeeper innerhalb einer Ausgabe nicht auf eine Region beschränkt. Neben der 45-seitigen Titelstory über die Färöer erwarten euch Highlights von der Ostsee, den USA, Norwegen und – wie es die Autoren liebevoll nennen: »anderem Gedöns«.
Was mir besonders gefällt: Das Magazin ist keine One-Man-Show. Gastbeiträge bereichern die 130 Seiten spürbar:
- Dennis Oswald, den ich inhaltlich fast mit Bastian Werner verwechselt hätte, teilt seine spektakulärsten Momente aus der Gewitterjagd und zeigt auch abseits davon spektakuläre Lichtstimmungen.
- Katja Seidel, die Polarlichtjägerin, berichtet über ihre Abenteuer im Camper-Van in Norwegen. Kleiner Fun Fact: Auf Seite 110 trifft sie ungeplant meinen Fotobuddy Pino in Tromsø. Zufälle gibt’s!
- Nicolas Alexander Otto steuert atemberaubende Bilder aus Spitzbergen bei – eine Region, die ich leider noch nie bereist habe.
Neben den Bildern (101 an der Zahl – ja, ich habe gezählt!) lebt Pixelpeeper vor allem von seinen Geschichten. Vom Landeanflug auf die Färöer bis hin zu einem Frust-Thema vieler Fotografen: Influencer in gelben Regenjacken, die jedes Motiv übernehmen. Während sich Oli seinem persönlichen Endgegner – dem Trampelpfad am Leuchturm von Kalsoy stellen muss. Es sind genau die Geschichten, die einen tiefen Bezug zur Fotografie herstellen. Während sich das Gürteltier sprichwörtlich fragt: „Was in Herfurthsnamen“ mache ich hier?“
Verbesserungsvorschläge
Im Vorwort bitten Maik und Oli um Feedback für mögliche Verbesserungen. Meckern auf hohem Niveau sozusagen. Hier ein paar Ideen:
- Einmaligkeit bei Bildern: Manche Motive, wie der Múlafossur-Wasserfall, tauchen mehrfach im Magazin auf (Seite 9/10, Doppelseite 42/43 und Einzelseite 45). Eine bildbasierte Einmaligkeit fände ich eleganter.
- Technische Bildanordnung: Der Büffel auf Seite 40/41 ist wunderschön, aber der Knick in der Bildmitte stört. Ein Layout-Detail, das man fürs nächste Mal verbessern könnte.
- „Fotowert“-Bewertung: Die meisten Locations haben die volle Punktzahl beim „Fotowert“ in der „Fotospot-Box“ erhalten. Schlechter als 4 ist kein einziges Foto (zu Recht!). Aber das macht den Indikator etwas obsolet.
Vielleicht wären neue Kriterien sinnvoll? Etwa:
- Die Wahrscheinlichkeit, ein solches Foto nachmachen zu können: Planbarkeit vs. Glück? (z. B. bei Nordlichtern oder Tieren).
- Technische Herausforderung (z. B. die Notwendigkeit langer Brennweiten für Tieraufnahmen oder lichtstarke Objektive für die Milchstraße).
Mein Fazit
Magazin kommt von mögen – und ich mag Pixelpeeper sehr! Hochwertige Fotos, spannende Inhalte und abwechslungsreiche Gastbeiträge machen es zu einem echten Highlight. Klare Kaufempfehlung! Falls du noch ein Last-Minute-Weihnachtsgeschenk suchst: Voilà!
Konkurrenz zum ZIELFOTO-Magazin? Nicht wirklich. Es ist kein „hummell“weiter Unterschied. Beide Magazine ergänzen sich wunderbar und bereichern die Fotowelt auf ihre Weise. Besonders die QR-Codes sind ein cooles Extra – der perfekte „Medienbruch“ zwischen Print und YouTube.
Ein großes Dankeschön an Maik und Oli. Ihr habt mit der Erstausgabe die Latte richtig hochgelegt. Das Schmökern im Magazin hat mir viel Freude bereitet. Nun weiß ich endlich, dass die Alpen (PLZ 46519) bei Duisburg liegen und wie man die Hauptstadt der Färöer ausspricht: »Tor-schaun«. Schaun wir mal, wie‘s weiter geht. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung: „Irland – Insel der Ruhe“ in 2025.
Kommentar
Danke für den Tip!
Liebe grüße aus Naumburg!