Malcesine ist ein malerischer Touristenort am Gardasee, der besonders durch die beeindruckende Scaligerburg geprägt wird. Die mittelalterliche Festung thront auf einem Felsvorsprung direkt am Seeufer und bildet das i-Tüpfelchen zwischen dem strahlend blauen Wasser des Gardasees und dem massiven Bergrücken im Hintergrund. Anfang Oktober haben wir hier fünf Tage verbracht. Ein paar kleine Anekdoten und die besten Fotos gibt’s im heutigen Blogbeitrag. Tauchen wir ein?
Ach ne, leider verboten :-p
Die Wetterbedingungen sind semi
Wie es sich für Blogografie-Reisen gehört, sind die Wettervorhersagen für die kommenden Tage wieder „blendend“ – und am Freitag reisen wir ab…
Dabei haben wir extra ein wunderschönes Ferienhaus mit Pool gebucht, oberhalb von Malcesine, unweit der Seilbahnstation zum Monte Baldo. Der Blick auf den Gardasee ist atemberaubend. Doch der Regen zieht gnadenlos über uns hinweg.
Sonne? Fehlanzeige. Dafür aber attraktiver Nebel, der eine mystische Atmosphäre schafft. Auch gut.
Die Scaligerburg in Malcesine
Wir nähern uns Malcesine aus nördlicher Richtung. Das Auto parken wir an der Via Gardesana, auf Höhe des Paina Beach. Von hier laufen wir Richtung Scaligerburg, die bereits im Jahr 590 erstmals erwähnt wurde.
Die Burg wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrfach umgebaut und diente verschiedenen Adelsgeschlechtern als Residenz. Besonders bekannt wurde sie durch Goethes Schilderungen in seiner Italienischen Reise. Goethe selbst besuchte die Burg 1786 und war von ihrer Schönheit so beeindruckt, dass er ihr einen Platz in seinem Werk widmete. Besonders am Abend macht sie eine gute Figur.
Während mein Sohn am Strand nach Krebsen sucht, die wir bereits auf der Halbinsel Punta San Vigilio in großen Mengen entdeckt hatten, ruft er mich plötzlich aufgeregt zu sich. »Papa, komm schnell. Hier ist eine Schlange!«
Tatsächlich! Sofort greife ich zur Kamera. Mit dem Zoom-Objektiv habe ich genügend Spielraum, dem Tier nicht zu nah zu kommen.
Rund um den Gardasee sind insgesamt sieben verschiedene Schlangenarten heimisch – fünf davon harmlos, zwei giftig. Um welche Art es sich hier handelt, weiß ich leider nicht. Aber offensichtlich leben wir noch.
Palast des Seehauptmannes
In der Innenstadt gibt es noch andere Arten von Schlangen – Schlangen voller Menschen! Ich warte über 10 Minuten, um den Palazzo dei Capitani ohne Störenfriede zu fotografieren. Der Blick in den Innenhof des historischen Gebäudes ist wirklich faszinierend. Der Palast des Seehauptmannes wurde im 13. Jahrhundert erbaut und diente als Sitz der venezianischen Kapitäne, die hier über den Handel und die Schifffahrt wachten. Auch heute strahlt das Bauwerk venezianischen Charme aus und ist ein beliebtes Fotomotiv.
Boote im Hafen von Malcesine
Auf den gepflasterten Gassen, deren grobe Steine sich spürbar in die Turnschuhe drücken, laufen wir weiter Richtung Hafen. Ein altes Segelboot, das Touren mit lauter Musik anbietet, schiebt sich vor meine Kamera.
Etwas weiter südlich vom Hafen kehrt Ruhe ein. Hier liegen die kleineren Boote ruhig im Wasser.
In den Steinen am Ufer entdecken wir zwei weitere Schlangen, etwa einen Meter lang. Elegant gleiten sie ins Wasser – leider zu schnell für meine Kamera, die sich (wie so oft) im Rucksack befindet. In solchen Momenten wünsche ich mir eine handliche Kamera, die meinem Smartphone Konkurrenz machen kann.
Doch genug vom technischen Schnickschnack – genießen wir lieber die friedliche Stimmung. Würdest du jetzt auch gern rüber zum Boot fahren und zu einem kleinen Segeltörn aufbrechen?
Überfahrt nach Limone
Na dann machen wir das doch! Zwar nicht im Segelboot, dafür aber mit der Fähre. Schon am Morgen habe ich sie vom Schlafzimmerfenster aus beobachtet.
Jetzt sitzen wir drin. Für 9 € pro Person geht es von Malcesine nach Limone und zurück.
Die 30-minütige Fahrt bietet reichlich Gelegenheit zum Fotografieren. Vom Wasser aus wirkt Malcesine mit seinen farbenfrohen Häusern noch eindrucksvoller.
Während sich meine Tochter nur fürs Surfen im Internet interessiert, faszinieren mich die echten Wassersportler. Einige der Windsurfer sehen richtig professionell aus.
Schnell greife ich zur Kamera und zoome auf 120 mm, um besser lesen zu können, was auf einem der Segel steht.
Dann greife auch ich zum Smartphone. Unter dem Suchbegriff „49er MLT 205“ lande ich auf einer Webseite von 2019. Dort steht: „Der 2. Platz der WM ging an Richard Schultheis (MLT 205)“. Habe ich gerade den Vize-Weltmeister fotografiert? Am Abend suche (und finde) ich ihn auf Instagram und schreibe ihn an.
Er war es tatsächlich. Witzige Zufälle gibt es. Über die Fotos hat er sich sehr gefreut. Das passiert ihm sicher nicht jeden Tag.
Ein letzter Blick auf Malecesine
Leider war das Wetter in den folgenden Tagen so regnerisch, dass wir kaum das Haus verlassen konnten. Die Stimmung kippte.
So blieb uns als Trostpflaster nur noch der grandiose Blick, den wir vom Ferienhaus aus über den Gardasee genießen konnten. Am letzten Abend, bei klarer Sicht, war der Anblick besonders schön.
Am Morgen des Abreisetages dann das perfekte Wetter. Da lässt sich sogar das Gürteltier mal wieder blicken.
Folgt ihm gern auf seinen weiteren Reisen. Wir lesen uns im nächsten Beitrag.
2 Kommentare
-> gleich gelesen!
Danke!
Die Stimmungsbilder sind dir sehr gelungen! Trotz Wetter…. (oder wegen des Wetters?)
LG Udo
Da warst du aber sehr schnell.
Danke Udo 🙂