Die Welt steht still. Mein Blog leider auch. Pandemie statt Fotografie: In den Medien geht es nur noch um Corona. Darf man da noch übers Reisen berichten? Jetzt, wo wir alle zuhause bleiben sollen? Aber vielleicht ist genau das die Chance! Denn theoretisch haben nun alle mehr Zeit zum Lesen. Wie wäre es also mit ein wenig Ablenkung? Ein Blick auf gute Zeiten? Malerische Landschaften? Auf den Färöer-Inseln gibt es unglaublich schöne Fotospots: 15 davon möchte ich dir heute präsentieren.
Bevor wir starten: Nimm dir bitte die Zeit, diesen Blogbeitrag mal nicht am Handy zu lesen. Schau ihn dir am Computer an. Ich habe extra das Blog-Template so geändert, dass die Fotos größer angezeigt werden als sonst. Für mehr Bild-Wirkung! Legen wir los?
1 Fossá – Der größte Wasserfall der Färöer
Wir starten mit dem größten Wasserfall; dem Fossá. Er ist beeindruckend und gehört definitiv zu den Top-Fotospots der Färöer-Inseln. Über den Fossá habe ich bereits einen sehr ausführlichen Blogbeitrag geschrieben.
Ein kleiner Wanderweg führt hinauf auf die zweite Ebene. Den Wasserfall kann man sowohl von unten, als auch von oben und sogar von hinten fotografieren!
2 Die Felsspalte in Gjógv
Gjógv war der Ausgangsort unserer Färöer-Reise (siehe Blogbeitrag). Der bekannteste Fotospot ist die Felsspalte, die dem Ort seinen Namen verliehen hat.
Auch in stürmischen Zeiten lohnt es sich, den dahinterliegenden „Hausberg“ zu besteigen. So wie hier, zum Sonnenaufgang, an dem sich die Sonne leider hinter dicken Wolken versteckt hat.
Wer die Augen offen hält, kann sich an Kompositionen aus Haus & Berg erfreuen. Grüne Wiesen und moosige Dächer findet man an vielen Stellen, natürlich auch in Gjógv.
3 Hvíthamar – Ein himmlischer Ausblick
Nur wenige Minuten von Gjógv entfernt liegt Hvíthamar, ein wundervoller Berg oberhalb von Funningur, mit einem fantastischen Ausblick. Er liegt quasi direkt an der Straße und ist zu Fuß in rund 10 Minuten zu erreichen.
Übrigens: Hat jemand Interesse an einem Gürteltier-Landschaftskalender für 2021? Die Motivauswahl der letzten Jahre ist gewaltig 🙂
4 Mehr als 70.000 Schafe
Wo wir gerade bei Tieren sind. Eines gibt es auf den Färöer-Inseln wie Sand am Meer: Schafe! Sogar mehr als Einwohner. Sie sind überall. Und deshalb auch ein beliebtes Foto-Motiv.
5 Das Fußballfeld in Eiði
Wer eine Drohne hat und auf Fußballplätze aus der Vogelperspektive steht, der findet in Eiði eines der landschaftlich schönsten im gesamten dänischen Königreich.
Und wer sich jetzt fragt, was dort auf dem Fußballplatz steht: Es sind Wohnmobile! Seit April 2015 ist der ehemalige Fußballplatz »niðri á Mølini« nämlich ein Campingplatz.
6 Der Wasserfall in Eiði
Wer ein paar Meter weiterläuft, findet in Eiði einen attraktiven Wasserfall, der mitten in den Atlantik fließt. Er hat ein wenig Ähnlichkeit mit dem Múlafossur (zu dem wir später noch kommen).
Wer auf »Vordergrund-macht-Bild-gesund« steht, kann hier mit den zahlreichen Felsen gut das Komponieren üben. Oder man nutzt die Gelegenheit ins Hochformat zu wechseln, für mehr Likes auf Instagram 🙂
7 Der Leuchtturm auf Kalsoy
Ebenfalls ein Klassiker auf den Färöer-Inseln: Der Leuchtturm auf der kleinen Insel Kalsoy, den man nur mit der Fähre erreichen kann. Auch hierzu gibt es bereits einen ausführlichen Beitrag auf meinem Blog. Einer der wirklich lohnenswerten Spots, der für eine ordentliche Ladung Entschleunigung sorgt.
8 Die Kirche in Funningur
Eine der typischen Kirchen der Färöer-Inseln liegt in Funningur direkt am Wasser. Zum Schutz vor Stürmen können die Fensterläden fest verschlossen werden.
9 Múlafossur – Das Postkartenmotiv
Es ist der Klassiker; der am meisten fotografierte und publizierte Fotospot der Färöer. Die Rede ist vom kleinen Örtchen Gásadalur, mit dem Wasserfall Múlafossur im Vordergrund und dem Adlerberg Árnafjall im Hintergrund. Ein Muss für alle Färöer-Besucher.
10 Die moosigen Häuser in Saksun
Ebenfalls ein beliebtes Motiv: Die moosbewachsenen Häuser in Saksun im Norden der Hauptinsel Streymoy. Deutlich attraktiver als die Häuser bei uns in Saksun-Anhalt …
#schenkelklopfer
11 Slættaratindur – Der höchste Berg der Färöer
Hoch hinaus geht es auf den Slættaratindur, auch wenn er wörtlich »flacher Gipfel« heißt. Mit 880 Metern ist er der höchste Berg der Färöer-Inseln. Bei schönem Wetter kann man von hier die gesamten Inseln überblicken. Bei uns war eher Weltuntergangsstimmung, was einem Selfie aber keinen Abbruch tut.
12 Der Wasserfall in Tjørnuvík
Wer die Einsamkeit sucht, wird in Tjørnuvík fündig. Das kleine Örtchen liegt in einer Sackgasse. Hier endet die Straße im äußersten Norden der Hauptinsel Streymoy.
Oberhalb von Tjørnuvík findet man einen kleinen Wasserfall, der mit dem passenden Weitwinkelobjektiv gut in Szene gesetzt werden kann. Natürlich habe ich meinen ND-Filter im Auto vergessen, aber das ist eine andere Geschichte …
13 Die Straße nach Norðradalur
Als Motorradfahrer hätte man hier verdammt viel Freude: Die kurvenreiche Straße nach Norðradalur ist aber auch ein tolles Fotomotiv. Sie bildet fast ein Unendlichkeitszeichen.
Unendlich lang kommt mir mittlerweile auch der Blogbeitrag vor: Aber wir sind noch nicht am Ende! Kannst du noch?
14 Die Häuser in Kirkjubøur
Wem die Lust an moosigen Hausdächern noch nicht vergangen ist, der sollte weiter nach Kirkjubøur reisen. Hier kommt man voll auf seine Kosten. Besonders spannend ist der Kontrast aus schwarzem Holz und roten Fenstern.
#moody
15 Trælanípan – See und Meer auf zwei Etagen
Vom Trælanípan kann ich leider nur ein Making-of-Foto zeigen, weil das Wetter gegen uns war. Sonnenschein und blauer Himmel, igitt igitt!
Der Spot ist dennoch beeindruckend, weil hier die Illusion perfekt ist. Man muss zweimal hingucken. Letztlich liegt hier aber „nur“ ein See oberhalb vom Atlantik. Aus diesem Anblick wird mittlerweile sogar Profit geschlagen. Da sich der Wanderweg zum Trælanípan teilweise auf einem Privatgrundstück befindet, wird Eintritt verlangt (200 kr, rund 25 EUR pro Person). Es lohnt sich aber trotzdem. Weitere Infos gibt es unter https://www.tralanipan.fo
Fazit
Es gibt viele interessante und abwechslungsreiche Fotospots auf den Färöer-Inseln. Die hier gezeigten sind die Klassiker. Saisonal gefehlt hat ein Foto der Puffins (Papageientaucher), die man besonders häufig auf der Insel Mykines antreffen kann. Dazu sollte man aber im Sommer auf die Färöer reisen.
Ein weiterer Fotospot, der in meiner Sammlung fehlt, ist Drangarnir. Der Fels im Wasser, den man oft mit durchscheinender Sonne in Perfektion in den sozialen Netzwerken findet. Da man die Tour nur mit einem Guide machen darf, sie aber rund fünf Stunden dauert und stark vom Wetter abhängig ist, haben wir darauf (zu Gunsten anderer Spots) verzichtet.
Letztlich haben die Färöer aber so viel zu bieten, das jeder Blick ein persönliches Highlight ist.
9 Kommentare
Hi Thomas! Danke für den schönen Einblick und die Tipps! Die Bilder sind echt klasse geworden. Vor allem Fossa, den Fußballplatz, der Leuchtturm und die Kirche haben es mir angetan! (Verzeih mir, dass ich mir die Namen nicht gemerkt habe ;-)). Falls ich irgendwann auch mal die Inseln besuche, werde ich definitiv deine Liste abarbeiten – und genießen! 🙂
LG, #stayhome und #staysafe!
Niklas
Danke Niklas, freut mich sehr!
Toller Beitrag. Die Reise war mit Sicherheit ein Erlebnis. Wäre übrigens stark für einen Gürteltierkalender… 🙂
Okay! Dann durchforste ich den Lightroom-Katalog mal nach den besten Fotos vom Gürteltier-in-Landschaft 🙂
Hallöchen Thomas,
wieder mal ein sehr unterhaltsamer Artikel mit sehr sehr schönen Bildern deiner Fotoreise. Meine Favoriten sind die Bilder 10, 13 und 14. Aber auch die anderen sehen wirklich beeindruckend aus. Gerade in der aktuellen Corona Zeit sind solche Beiträge mit solchem Bildmaterial Gold wert. Halt die Ohren steif und bleib Gesund. Beste Grüße aus Seevetal Andreas
Wirklich beeindruckende Aufnahmen, genau mein Geschmack. Mal sehen, ob es mich da auch mal hintreibt. 🙂
Die Färöer sind immer eine Reise wert!
Wenn Corona mitspielt 😉
Zu Punkt 3: Der Hvíthamar Berggipfel liegt doch unten auf der Insel Sandoy, also wo ganz anders als Gjógv. Kann das sein das du das verwechselt hast?
Hallo Holger,
du hast recht, Google Maps verortet den Gipfel vollkommen anders, auf der Insel Sandoy. In der Google-Suche nach „Hvithamar“ hingegen verweisen alle Fotos, Reiseberichte & Co. auf exakt den Berggipfel den wir fotografiert haben. Und der liegt eben genau da wo er liegt, oberhalb von Funningur, nahe Gjógv.
Stellt sich also die Frage: Haben wir alle den falschen Name für den Gipfel verschlagwortet? Möglich wärs!
Aber Fakt ist: Wenn du dieses Foto machen möchtest, mit exakt dieser Aussicht, dann wirst du auf Sandoy enttäuscht werden, denn dort ist er definitiv nicht 🙂
Gruß
Thomas