Zweitausendsiebzehn ist Geschichte. Zeit ein Fazit zu ziehen und einen kurzen Blick auf 2018 zu werfen.
2017: Das Wiesner-Jahr
Seit Jahren schaue ich die YouTube-Videos von Stephan Wiesner, den ich sehr schätze. Nach meinem Review zu seinem Landschaftsfotografie-Buch und ein paar konstruktiven Nörgeleien sind wir in Kontakt gekommen: Seit Januar 2017 arbeiten wir zusammen.
Was mit ein paar PDF-Einseitern und den E-Books 9 Fotografie Lektionen und Portraits mit Aufsteckblitz begann, mündete in einem gemeinsamen FOTO-Magazin. Die Erstausgabe der GO! war ein voller Erfolg. Nach dem Rebranding zum ZIELFOTO-Magazin folgte das Themenheft: So fotografierst Du deine Freundin. Die nächste Ausgabe (Harz und Elbsandsteingebirge) erscheint im Februar und wird die bisher beste werden.
Der Harz war es schließlich auch, wo wir uns zum ersten Mal persönlich getroffen haben. Nach unserer viertägigen Reise haben wir nicht nur viele Fotospots, sondern vor allem unsere Freundschaft gefunden. Es folgte ein gemeinsamer Fotoworkshop im Harz – mit tollen Teilnehmern, aber leider bei Dauerregen. Ende Oktober gab es ein Wiedersehen in Halle (Saale), beim Portrait-Workshop von Stephan und Klaus Reinders. Hier habe ich die Organisation der Workshop-Location übernommen.
Die technischen Highlights
Mein Kauf des Jahres war zweifelsfrei die Sony RX100 M3: erstklassige Bildqualität im Hosentaschenformat (Testbericht). Damit meine D800 nicht eifersüchtig wird, hat sie mit dem Nikkor 20 mm f/1.8 das für mich beste Nikon-Objektiv für Landschaftsfotografen bekommen (Testbericht). Doch es lief nicht alles rund. Durch einen Sturzschaden sind das Bajonette meines Nikkor 24-70 mm f/2.8, mein Nikkor 70-200 mm f/4 (Totalschaden) und das Display der Sony RX100 M3 kaputtgegangen. *Seufz*
Der Zug ist abgefahren – zum Glück
Seit neun Jahren bin ich Berufspendler. 3900 Stunden habe ich im Zug verbracht. Seit August ist Schluss damit!
Ich habe meinen sicheren Job an der Universität gekündigt und arbeite jetzt in meiner Heimatstadt. Auch wenn der Stress im Job gestiegen ist: der Luxus eines 10-minütigen Arbeitswegs schafft wertvolle Lebensqualität für meine Familie und mich. Auch wenn ich jetzt insgesamt weniger Zeit für den Blog und die Fotografie habe.
Auch ohne Pendeln viel am Reisen
2017 war ein Reisejahr. Begonnen hat es mediterran auf Sardinien. Es folgten zwei Urlaube an der Ostsee, mit dem Besuch des Horizonte-Festivals. Es zog mich weiter in die Berge, nach Österreich und Italien (Südtirol). Das Highlight des Jahres war der Roadtrip durch Island. Davon habe ich schon lange geträumt.
Mit der Fotografie Geld verdienen
Ich wollte es nie, doch dann ist es passiert. Mehrfach wurde mir mit Geld gedroht: 2017 habe ich nachgegeben und es angenommen. Die Anfrage eines Pharmakonzerns war der Auslöser. Es ging um den Erwerb von Nutzungsrechten eines meiner Fotos für einen Kongress. Nachdem ich die Anfrage mit den Worten zurückgewiesen habe, dass das Foto so viel Geld nicht wert sei und ich es erneut fotografieren müsse, wurde mir das doppelte Honorar angeboten. Als sich parallel ein Bildverkauf für einen Kalender in einer Auflage von 3500 Stück anbahnte, habe ich kurzerhand ein Fotografie-Gewerbe angemeldet. Ein netter Nebeneffekt: Jetzt konnte ich auch Stephan Wiesner Rechnungen stellen 🙂
Eigene Workshops
Nach meiner Harz-Reise kamen erste Anfragen, ob ich bereit wäre, eigene Fotoworkshops durchzuführen. Katrin und Corina waren die ersten, die mich im Harz gebucht haben (Blogbeitrag). Für echtes Geld, viel Geld! Und dabei waren sie glücklich, es hat mich sehr berührt. Mit Chris, Steve und Anja habe ich kurz darauf einen ähnlichen Mix aus Reise & Workshop im Elbsandsteingebirge durchgeführt. Das war großartig.
Ziele 2018
Reichweite erhöhen
32.094 Aufrufe hatte blogografie.de im Jahr 2017. Ein kleiner Blog mit wenig Interaktion: gefühlt interessiert sich niemand für meine Texte. 2018 werde ich daran arbeiten, den Blog bekannter zu machen, mit anderen Fotografen zu kooperieren und aktiver in den sozialen Netzwerken aufzutreten.
Am eigenen Bildstil arbeiten
Fotografisch habe ich mich 2017 kaum verbessert. In 2018 investiere ich wieder mehr Zeit in meinen eigenen Bildstil, die Nachbearbeitung und die Umsetzung meiner persönlichen Zielfotos.
Ein eigenes Buch schreiben
Meine Blogbeiträge sind tendenziell zu lang. 2017 habe ich 25.857 Wörter in nur 29 Beiträgen verpackt. Doch das umfangreiche Schreiben macht mir Spaß. Schon seit vielen Jahren träume ich davon, ein eigenes Buch zu schreiben. 2018 wird dieser Traum zum Ziel. »Der Harz für Fotografen«, lautet der Arbeitstitel.
Angelehnt soll das Buch an das Konzept vom ZIELFOTO-Magazin sein. Es soll dem Leser die besten Fotospots im (gesamten) Harz präsentieren, allerdings in einer deutlich umfangreicheren Aufbereitung.
Fazit
Es sind die Menschen, die mir ein wunderbares Blogografie-Jahr beschert haben. Und das alles nur durch diesen unscheinbaren Blog. Vielen Dank an alle meine Leser, ich hoffe, ihr bleibt mir weiterhin treu.
11 Kommentare
Ich wünsche dir ein erfolgreiches Fotojahr 2018
und möchte hiermit dein Buch vorbestellen 🙂
Ich mag beim Schreiben deinen Mix aus Witz, Information und Erzählung.
Mein Fotohighlight in 2017 war unsere kleine Tour in das Elbsandsteingebirge und für 2018 wäre ich für eine Wiederholung an einem anderen Spot 🙂
Bleib wie du bist
Christof
Danke Christof, da freue ich mich sehr. Und auch in 2018 wieder fotografiert: wir sehen uns!
Wunderbarer Rückblick auf ein bewegtes Jahr! Wünsche dir auch im 2018 viel Erfolg und viele tolle Momente & Erlebnisse. Falls es mich dann mal in den Harz verschlagen sollte, weiss ich ja jetzt, wo ich einen Reiseführer bekommen könnte…
Mel, es würde mich sehr freuen, wenn wir mal zusammen fotografieren gehen. Es hat sich leider nie ergeben, mit dem Besuch in der Schweiz. Aber die Berge stehe ja sicher noch paar Jahre 🙂
Ein schöner Rückblick. Bin gespannt, wo deine Reise als Fotograf noch hingeht.
In den Harz :-p
„Meine Blogbeiträge sind tendenziell zu lang. 2017 habe ich 25.857 Wörter in nur 29 Beiträgen verpackt. Doch das umfangreiche Schreiben macht mir Spaß.“
Dann bleib doch dabei. Ich genieße es längere und ausführliche Blogbeiträge zu lesen. Die Qualität deiner Texte stimmt, da setzt man sich gerne ein paar Minuten länger hin. 🙂
Hallo Thomas,
auch von mir Chapeú für dein bewegendes Jahr 2017. Schön das Du diese Momente hier auf deinem Blog teilst und zu deinen Langen Texten kann ich nur sagen, behalte es bei. Es macht tierischen Spaß sie zu lesen und wird auch nach mehreren Minuten nicht langweilig und das soll was heißen, denn die größte Leseratte bin ich nicht. Um auf dein Buch zu sprechen zu kommen, ich finde es Geil und freu mich, bitte berichte zeitnah sobald es erscheint. Ich werde definitiv ein Kunde sein. Schon alleine weil ich gerne mal in den Harz möchte zum Fotografieren, da er auch von Hamburg nicht weit entfernt liegt und meine Heimat (Sachsen-Anhalt Nienburg/Saale) auch nicht.
Bleib so wie Du bist und mach unbedingt weiter so !!!
LG Andreas
Hallo Andreas,
vielen Dank für die motivierenden Worte: es geht runter wie Öl :-p
Ich versuche meinen langen Texten treu zu bleiben und ein paar Updates zum Buchprojekt als regelmäßige Blogbeiträge zu bringen.
Gruß
Thomas
Gerne Thomas. Eine Frage zu deinem Beitrag hätte ich noch. Du hast geschrieben jemand wollte ein Bild von Dir kaufen, darf man fragen wo Du deine Bilder veröffentlichst bzw. anbietest zum Verkauf, sodass Firmen bzw. Agenturen auf dich zukommen? Vielen Dank im voraus
Hallo Andreas,
ich bin meine Bilder nirgendwo zum Verkauf an. Die potentiellen Kunden schreiben mich direkt an, weil sie Bilder von mir auf meinem Blog oder damit verknüpft, z.B. in der Google-Suche gefunden haben. Hin und wieder gibt es auch Anfragen über Instagram oder als Folge von Gewinnspielen, bzw. öffentlichen Aufrufen. Mein Foto vom Landgericht Halle wurde z.B. bei der Photokina am Stand von Saal Digital ausgestellt. So kommt eins zum anderen 😉