Der Berliner Fernsehturm ist das Wahrzeichen der Hauptstadt. Und ein beliebtes Fotomotiv! Doch wie fotografiert man ihn am besten? Ein toller Fotospot liegt direkt am Potsdamer Platz: in der 25. Etage des Kollhoff-Towers. Auf der Aussichtsplattform in rund 100m Höhe – dem Panoramapunkt – hat man den perfekten 360°-Blick über Berlin: Fernsehturm inklusive.
Wenn dir mein Foto vom Fernsehturm gefällt und du es gern nachmachen möchtest, findest du in diesem Beitrag die nötigen Hintergrundinfos:
- Wie kommt man zum Panoramapunkt?
- Was kostet der Eintritt?
- Wann ist der richtige Zeitpunkt zum Fotografieren?
- Welche Foto-Ausrüstung sollte man dabei haben?
Den idealen Zeitpunkt zum Fotografieren finden
Es ist das alte Leid. Wie immer stehen die Öffnungszeiten von Sehenswürdigkeiten in direkter Konkurrenz zum perfekten Licht für Fotografen. An dieser Stelle muss ich dir leider zwei Enttäuschungen mit auf den Weg geben:
1.) Zum Sonnenaufgang wäre ein Foto des Berliner Fernsehturms von der Aussichtsplattform zwar perfekt […]
[…] leider hat der Panoramapunkt aber erst ab 10 Uhr geöffnet 🙁
2.) Für den Sonnenuntergang würde es (im Winter) zeitlich gut passen, doch leider geht die Sonne auf der falschen Seite unter. Wir blicken zum Fernsehturm nach Osten. Sie wird vom Panoramapunkt also nie im Foto zu sehen sein.
Aber! Die Blaue Stunde ist die Rettung und mehr als ein schwacher Trost. Dazu gleich mehr. Erstmal müssen wir rauf zum Aussichtspunkt des Kollhoff-Towers fahren. Die Anfahrt und Lage findest du übrigens auf der offiziellen Webseite.
Hinauf mit dem schnellsten Aufzug Europas
Der Eintritt zum Panoramapunkt kostet 9 € pro Person, bzw. 19,80 € für Familien mit bis zu vier Kindern. Hinauf geht es im schnellsten Aufzug Europas!
Wer jetzt denkt: »Hey krass! 8,5 Meter pro Sekunde? Das ist ja fast wie beim freien Fall«, der hat zwar recht, irrt sich aber gewaltig. Denn klar: Die erste Sekunde ist fast richtig, aber das exponentielle Wachstum danach fällt weg. Stichwort m/s2. Ein Hoch auf den Physik-Unterricht.
Falls du Angst in Aufzügen hast: Die Fahrt dauert nur 20 Sekunden. Es fühlt sich aber eher an wie drei. Alles ganz entspannt. Ohne Bauchkribbeln. Mit dabei ist eine Mitarbeiterin vom Panoramapunkt, die euch im Fahrstuhl nach oben begleitet.
Welches Objektiv sollte man dabei haben?
Es empfiehlt sich ein Objektiv mit Standard-Zoom: im Bereich von 24-70mm, besser 24-120mm. Für meinen Geschmack sind die besten Fotos im mittleren Telebereich zwischen 70-100mm entstanden.
Ein Ultraweitwinkel macht keinen Sinn. Du hast sonst zwangsläufig die Ausläufer vom Dach, bzw. den Mauervorsprung mit im Foto. Zudem ist der Fernsehturm so weit entfernt, dass er selbst bei 24mm wie ein Streichholz im Wald wirkt.
Soll ich mein Stativ mitnehmen?
Wenn dein Ziel die Blaue Stunde ist, dann nimm auf jeden Fall dein Stativ mit! Ansonsten wirst du mit hohen ISO-Werten fotografieren müssen, um keine verwackelten Bilder zu erhalten.
Die komplette Aussichtsplattform ist (auf beiden Etagen) von einem Zaun umschlossen.
Ab einer Höhe von ca. 1,40m (gemessen an der Körpergröße meiner Tochter) ist der Zaun breit genug, dass problemlos auch große Objektive durchpassen. Ich hatte das Nikkor Z 24-120 mm am Start, was einen Durchmesser von 84mm hat.
Leider hatte ich kein Stativ dabei 🙁 Daher habe ich die Kamera direkt auf dem Geländer abgestellt und seitlich angedrückt. So konnte ich (am Abend) mit Verschlusszeiten von etwa 1/10sec. bei humanen ISO 800 arbeiten. Dank Bildstabilisator waren alle Aufnahmen verwacklungsfrei aus der Hand dem Zaun möglich.
Den Fernsehturm zur Blauen Stunde fotografieren
Wie angekündigt ist die Blaue Stunde die beste Wahl zum Fotografieren an diesem Fotospot. Es ist die Zeit kurz nach Sonnenuntergang, die die Stadt in eine magische Stimmung taucht. Hier ein Vergleichsbild:
Übrigens: Falls du zu früh oben bist und die Wartezeit sinnvoll überbrücken möchtest: Schau dir die Ausstellung „BERLINER BLICKE auf den Potsdamer Platz“ an. An einem der Pfeiler findest du sogar ein originales Teilstück der Berliner Mauer.
Alternativ kannst du dich ins Panoramacafé setzen oder den Blick auf andere spannende Gebäude und Sehenswürdigkeiten von Berlin werfen. Ich zitiere die offizielle Webseite: »Das Brandenburger Tor, das Kanzleramt, die Siegessäule und auch der Reichstag wirken zum Greifen nah«.
Doch unser Ziel ist bekanntlich der Berliner Fernsehturm. Also ran an die Kamera. Los geht’s.
Mein Zielfoto kennst du bereits vom dem Titel des Beitrags. Ich mag besonders wie die Vögel ins Bild flattern 🙂
Mit 120mm wirkt der Fernsehturm noch intensiver, man verliert aber ein wenig den Kontext zur umliegenden Großstadt. Näher ran würde ich daher nicht gehen wollen.
Fazit
Von der Aussichtsplattform Panoramapunkt des Kollhoff-Towers hat man einen großartigen Blick über Berlin. Zur Blauen Stunde lassen sich tolle Aufnahmen vom Fernsehturm machen. Im Herbst lohnt sich mit Sicherheit auch ein Foto in die andere Richtung: über den Tiergarten, wenn das Laub der Bäume bunt gefärbt ist.
Wer den Fernsehturm mit Sonne fotografieren möchte, dem empfehle ich einen alternativen Fotospot: Die Dachterrasse vom Park Inn Hotel am Alexanderplatz. Hier schaut man Richtung Westen, ideal zum Sonnenuntergang! Bedenke aber: du stehst hier auf 120m Höhe quasi direkt vor dem Fernsehturm. Es ist gar nicht so einfach ihn formatfüllend aufs Foto zu bekommen. Nimm auf jedem Fall ein Ultraweitwinkelobjektiv mit.
So oder so wünsche ich dir viel Spaß bei deiner Fotografie in Berlin. Ich hoffe dieser Beitrag hat dir ein wenig Inspiration mit auf den Weg geben können.
2 Kommentare
Interessante Fotography über den Dächern der Stadt. Der Turm im besten Licht. Die blaue Stunde macht den Unterschied .
Ich fotographiere mit SONY habe aber gerade eine NIKON 55mm Macro und 135mm f3.5 gekauft die ich via Adaptor an meiner SONY ausprobiere . GRUESSE RON
Moin Thomas,
schön, wieder von Dir zu lesen. Frohes Neues! *höhö* Und damit ist der gefrühstückte Kasper jetzt auch aufgebraucht. 🙂
Sehr schöner Spot, merke ich mir für meinen nächsten Berlin-Trip mal vor. Ich war ja auch im November erst dort…
Auf dem YT-Kanal von Duke Box habe ich einen ganz tollen Spot von einem Hochhaus auf der Fischerinsel gesehen. Leider habe ich keine Ahnung, wie er dort hochgekommen ist. Das gilt es nochmal herauszufinden. 🙂
Beste Grüße
Ben