Die Suche nach dem perfekten Foto-Rucksack ist wie eine heilige Kuh. Schwer zu finden und noch schwerer zu tragen. Klar: es gibt sie, die durchgestylten Rucksäcke, mit separierten und voll variablen Trennfächern, die alles bieten. Bis plötzlich auch die Jacke, die Wasserflasche und der Snack zwischendurch mitkommen muss. Dann kauft man sich einen hippen Wanderrucksack, hat Platz ohne Ende, aber wohin mit dem Fotokram?
Seit Jahren fahre ich die Strategie des Reinwerfens. Die Kamera kommt in die Walimex Pro Neoprenhülle (unkaputtbar, mega gut). Die Objektive tummeln sich in weiteren Hüllen und Täschlein im Rucksack. Das Klappern im Deckelfach verrät mir: Die Filter habe ich auch dabei. Den Fernauslöser suche ich vergeblich: der liegt zuhause.
Wenn dir diese Zeilen bekannt vorkommen, dann habe ich heute einen Quick-Tipp für dich.
Nutze das Bodenfach vom Rucksack für dein Fotozubehör!
Es ist ein weit verbreiteter Irrglaube, dass das Bodenfach vom Wanderrucksack ausschließlich für den Schlafsack gemacht wurde. Klar, es bietet sich an, weil er darin gut komprimiert wird. Aber in Stein gemeißelt ist diese These nicht. Und wie oft hast du deinen Schlafsack überhaupt dabei?
Nutze das Bodenfach doch anders: Es bietet sich an, darin Objektive, Filter und weiteres Zubehör zu transportieren. Er verbessert sogar die Stabilität, weil die schweren Elemente, wie die männlichen 2.8er-Zoomlinsen, die man am Ende ausschließlich mit f/8 betreibt, im unteren Teil des Rucksacks liegen. Leicht zugänglich!
Aber so richtig optimal ist das Bodenfach nur dann, wenn es eine klare Strukturierung bekommt. Hersteller wie F-Stop und Evoc machen es vor und verpassen Ihren Rucksäcken sogenannte ICUs; Internal Camera Units. Und lassen es sich gut bezahlen. Falls du dir die Preislisten mal angeschaut hast, wirst du wissen was ich meine.
Nun bin ich aber vom Typ Deuter: Ein echter Wanderbursche, der eigentlich keine Zeit zum Wandern hat, aber stets seinen 42L-Rucksack mitschleppt, in dem üblicherweise nur die Fotoausrüstung transportiert wird.
Die Lösung: Die Yimidear Kamera-Schutztasche
Auf Amazon habe ich ein Kamera-Inlet von Yimidear entdeckt: stoßfest, gepolstert, mit faltbaren Trennwänden. 27 x 16 x 12 cm für nur 16,99 EUR (Affliate-Link).
Es passt perfekt ins Bodenfach meines 42-L-Wanderrucksacks und bietet genug Platz für mein übliches Fotozubehör: die Drohne, das 24-70mm und meine geliebte Sony RX100 M3.
Verpackt ist alles schnell griffbereit und zudem geschützt. Kein ewiges Kramen im Rucksack mehr.
Die Schutztasche ist groß genug, um bei Bedarf auch die Kamera und Drohne gemeinsam zu verstauen.
Bei großen Objektiven erreicht sie aber eine natürliche Grenze, die letztlich vom Bodenfach des Rucksacks definiert wird.
Kleine Objektive wie das Nikkor 20mm f/1.8 und auch das deutlich mehr auftragende 24-70 f/2.8 passen problemlos rein. Beim 70-200 mm ist aber Schluss. Teleobjektive sind zu groß um sie stehend im Bodenfach zu transportieren.
Aber wer braucht als Landschaftsfotograf schon ein Tele? Ich werde damit nicht warm. Insofern ist diese Limitierung auch kein Nachteil für mich.
Üblicherweise habe ich meine Kamera in der Walimex Pro Neopren Kamera-Schutzhülle (Testbericht). Im Bodenfach transportiere ich ausschließlich das Zubehör. Etwa den Sun-Sniper-Kameragurt, Objektive, Blitz, Filter, Akkus, Fernauslöser, die besagte RX 100 oder das kleine Manfrotto Pixi-Stativ (Affiliate-Link).
Das Kamera-Inlet von Yimidear ist dabei erstaunlich leicht. Es wiegt gerade mal 124 g. Zum Vergleich: selbst die mitgelieferte Hülle vom Nikkor 24-70 wiegt 189 g.
Übrigens: Es gibt die Schutztasche von Yimidear in drei Farben. Orange oder blau sorgen dafür, dass man sein Zubehör schnell darin findet. Die schwarze Variante würde ich bei mehrheitlichen dunklem Fotoequipment nicht empfehlen.
Fazit
Schon lange suche ich nach einer Möglichkeit, mein Fotozubehör griffbereit zu transportieren. Auf den Komfort eines echten Wanderrucksacks möchte ich aber nicht verzichten, weil ich oft mit schwerem Gepäck auf längeren Strecken unterwegs bin. Die Yimidear Kamera-Schutzhülle ist für mich ein ideales Tool, um das Bodenfach vom Wanderrucksack sinnvoll zu nutzen.
Was hältst du von dieser Lösung? Ist das was für dich?
6 Kommentare
Moin Thomas,
Schöner Zufall! Für meinen bevorstehenden Urlaub, habe ich mich gerade diese Woche für ein ähnliches SetUp entschieden. Allerdings für ein Modell, welches man per Reißverschluss verschließen kann.
Ich möchte mir auch nicht für jeden Zweck einen dedizierten Rucksack zulegen.
Für mich persönlich ist das Fotografieren meistens auch immer nur eine Ergänzung zu einem anderen Vorhaben, das sollte sich auch in der Ausrüstung wiederspiegeln.
Zusätzlich nutze ich noch eine wetterfeste Toploader-Tasche um die Kamera an der Hüfte griffbereit zu haben. Hier gibt es ja noch andere bekannte Alternativen 🙂
Zumindest bei Tagestouren kann ich mir das gut vorstellen. Mal sehen, ob es nächste Woche den Praxistest besteht 🙂
Ich denke / hoffe, umso flexibler man ist umso häufiger nimmt man auch die große Kamera mit.
Viele Grüße, Jörg
P.s. dann kommt ja bald ein neuer Wanderbericht? 🙂
Hallo Jörg,
interessant, was man sich für Brücken baut und wie ähnlich unsere Ansätze sind 🙂
Mal sehen wie es sich bei dir in der Praxis bewährt.
Der nächste Wanderbericht kommt bestimmt, aber zunächst treibe ich mich 2 Wochen in Andalusien rum: der Sonne entgegen!
Gruß
Thomas
Hallo Thomas,
ich bin auf der Suche nach dem „perfekten Fotorucksack“ auch fast verzweifelt, habe dann aber doch die „Eierlegendewollmilchsau“ gefunden: Schaue dir mal den Lowepro Powder 500 an. Dieser besitzt ein mitgeliefertes Inlet für die Kamera (natürlich herausnehmbar), ein Daypack-Fach, viele Befestigungsschlaufen, Taschen am Hüftgurt für die Objektivkappe und an den Trageriemen lässt sich sogar der Capture Clip von Peak Design befestigen (gerade so). Sogar eine 1,5L-Flasche kann man in die Seitentasche stecken (das hat sich Stephan Wiesner ja immer gewünscht). Durch den Zugriff von der Rückseite ist die Ausrüstung auch vor Diebstahl geschützt. Ich kann den Rucksack wärmstens empfehlen! Schau ihn dir mal an! Du hast einen guten Blog und dein Gürteltier macht das alles sehr sympathisch. Viele Grüße aus Halle an der Saale
Hallo Florian,
spannend, echt spannend! Der ist wirklich gut und ja, ich habe schon oft zu Lowepro rübergeschaut, aber dieses Modell schein in der Tat sehr ausgeklügelt zu sein. Danke, man kann nie genug Rucksäcke haben 🙂
Gruß aus Halle, nach Halle!
Thomas
Darf ich nach dem Deuter-Modell fragen bzw. welcher wäre zum Tageswandern empfehlenswert, wo diese faltbare Innentasche reinpasst?
Der Powder 500 ist top, war mir nur zu groß…
Danke!!
Hallo Christian,
es ist der Deuter Futura Pro 42L. Auch recht groß, ich nutze ihn aber nach wie vor für Wanderungen mit der Familie, wo man immer diverse Jacken & Co. dabei hat.
Gruß
Thomas